Tagesspiegel Newsletter | Friedrichshain-Kreuzberg 15.7.21

2022-08-27 04:02:55 By : Ms. Amy Tong

Schöne Nachrichten: Zwei Jahre, zwei Monate und zwölf Tage nach der Schließung des Kino Intimes flimmern dort jetzt wieder Filme über die Leinwand. 2019 schloss das Traditionskino an der Boxhagener Straße nach 110 Jahren aufgrund „unternehmerischer Entscheidungen“. Die Tilsiter Lichtspiele entschlossen sich, das Intimes zu übernehmen, und konnten nun den Kinobetrieb am 1. Juli wieder aufnehmen. Nach einem vollständigen Umbau verfügt das Kino jetzt über zwei mit 4k-Projektoren eingerichtete Kinosäle mit 72 und 33 Sitzplätzen. Klimaanlagen wurden ebenfalls installiert. Foyer und Eingangsbereich wurden umgestaltet, unter anderem gibt es dort jetzt Sitzplätze im Café-Stil. Das Kino ist tot – es lebe das Kino! Aktueller Spielplan und weitere Infos auf kino-intimes.de

Sven Loose, zuständig fürs Programm der Friedrichshainer Kinoachse, hat mir erzählt, wie es so läuft im neuen Intimes:

Ihr habt euren Betreib vor rund zwei Wochen wieder aufgenommen – wie ist die Nachfrage? „Es läuft sehr gut und die Nachfrage ist ausgezeichnet, vor allem unter Berücksichtigung des sommerlichen Wetters und auch im Vergleich zu unseren anderen, etwas abseits gelegenen Kinos. Dem Intimes kommt seine zentrale Lage und Einbindung in ein belebtes Ausgehviertel durchaus zu Gute. Über die Kinobesuche hinaus gab es auch viele Anwohner aus dem Kiez und Umgebung, die ihre Zustimmung und Begeisterung über die Neueröffnung des Traditionskinos zum Ausdruck brachten und natürlich auch ihre lang aufgestaute Neugierde auf unser jetzt einsehbares Bauwerk befriedigen wollten.“

Hättet ihr ohne die Corona-Shutdowns schon früher wieder öffnen können? „Die Was-wäre-wenn-Frage… Bestimmt, da unter Corona-Lockdown-Bedingungen die Uhren für Kulturbetriebe und andere Einrichtungen etwas anders liefen. Im Rückblick sind acht Monate doch ein sehr langer Zeitraum, im Verlauf aber war es fast nicht zu bemerken, denn es gab immer etwas zu tun.“

Steht schon fest, ab wann es auch wieder Nachmittagsvorstellungen geben wird? „Voraussichtlich Anfang September.“

Hat sich auch inhaltlich am Programm etwas geändert? „Das ist aus heutiger Perspektive gar nicht mehr so leicht einzuschätzen, da seit der Schließung mittlerweile mehr als zwei Jahre vergangen sind und das Programm des alten Kino Intimes nicht mehr abruf- und damit vergleichbar ist. Das Kinoprogramm der Tilsiter Lichtspiele und des Kino Zukunft hatte im Schnitt nur wenige Berührungspunkte aufzuweisen, so wie ich es in Erinnerung habe. Aber jetzt probieren wir erst einmal ein sommertaugliches Programm aus, um unser Publikum besser kennenzulernen. Auf jeden Fall gibt es mehr Filme in Originalversionen (mit deutschen Untertiteln – das muss inzwischen erwähnt werden, da zunehmend auch englische Untertitel verlangt und bereitgestellt werden, wie beispielsweise auch im Kino Zukunft und Freiluftkino Pompeji).“

Wieviel hat der Umbau gekostet? „Viel zu viel, eine sechsstellige Summe musste von uns investiert werden. Im Gegensatz zu anderen Kultur- und Gastronomiebetrieben, auch zu unseren eigenen, konnten wir keine Vorjahresumsätze geltend machen, denn das Kino war ja geschlossen und davor in anderen Händen. Deshalb wurde es jetzt höchste Zeit, endlich Einnahmen verzeichnen und dem beständig weiterlaufenden Kostenzähler etwas entgegensetzen zu können.“

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